Klima | „Nei Monat Winter – drei Monat koid“
(Neun Monate Winter – drei Monate kalt) ist die nicht
ganz unrichtige Antwort, wenn man den klimatischen Verhältnissen
in der Sandler Gegend nachfragt.
Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt etwa bei 6 °C.
Die mittlere Dauer der Schneebedeckung liegt etwa bei 100 Tagen".
Die klimatischen Einwirkungen sind infolge der hohen Lage unter beträchtlichen
Waldungen, durch lange anhaltende Winter, hohe Schneelagerungen,
langsames Schmelzen derselben und daher durch oft entstehende
Auswinterungen und Spätfröste fühlbar" - so war Sandl in den
Franziszeischen Kataster beschrieben. |
Geografie | Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 10,5 km und von West nach Ost 10,5 km.
40,3 km2 sind bewaldet und 17 km2 landwirtschaftlich genutzt.
Westlich von Sandl erhebt sich der Viehberg (1.112 m), östlich der Hengstberg (993 m) und nordöstlich der Steinberg (1.072 m), dessen Gipfel auf tschechischem Gebiet liegt.
Im Ort entspringt die Maltsch. |
Orte | Eben, Größgstötten, Gugu, Hacklbrunn, Hundsberg, Königsau, Neuhof, Plochwald, Pürstling, Rindlberg, Rosenhof, Rothenbachl, Schönberg, Sandl, Steinkreuz, Steinwald, Tafelberg, Viehberg, Weinviertl; |
Wappen | 
Gemeindewappen: in Gold ein grüner Schräglinksbalken, belegt mit einer silbernen Zugsäge mit goldenen Griffen; oben eine rote "Sandlbildrose" mit schwarzem Stiel und schwarzen Blättern, unten ein blauer Schneekristall. Gemeindefarben: Gelb-Rot-Gelb
Die Wappenbilder weisen erstens auf die vorherrschende Holzwirtschaft in den ausgedehnten Forsten des Freiwaldes, dem letzten Ausläufer des historischen Nordwaldes;
zweitens auf das einst blühende Hausgewerbe der Hinterglasbildermaler, sowie
drittens auf die Bedeutung Sandls als Wintersportort im schneereichen Hochland des nordöstlichen Mühlviertels hin. |
Kultur | Altes Forstamt, früher Schloss Sandl
Schloss Rosenhof, neues Schloss und Forstamt
Pfarrkirche Sandl barockem Hochaltar, zwei Seitenaltären, marienaltar und neuer Pirchnerorgel
Hinterglasmuseum Sandl: ca. 140 Originale zeigen die Entwicklung der Hinterglasmalerei in Sandl, einem der bedeutenden Orte für diese Kunst!
Großer und Kleiner Rosenhoferteich: Der kleine Teich ist ein beliebter Badeort. Außerdem sind die Teichanlagen wichtige Lebensräume für selten gewordene Pflanzen- und Tierarten.
Sternwarte "Freiwald" Führungen
Sernwarte "Wöss" Besichtigung
Beschilderte Reit-, Rad- und Wanderwege
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Sandler Lied | "Sandler" Lied
von Josef Haunschmidt
1. Neunhundertsiebenundzwanig
lieg´n wir in Sandl hoch
trotzdem, trotzdem aber trotzdem leb´n ma noch,
d´Leut sag´n, es wird nix, es wachst nix,
des is ja gar net wahr,
Sandl der gsunde Volksstamm,
der exestiert noch in tausend Jahr!
2. Kommt donn der Frühling, der Frühling
im April oder Mai
desweg´n kriag`ma im Juni unser Heu,
Juli und August, des ist`de schönste Zeit,
Aber der liabe Winta, der is in Sandl gar nimma weit!
3. Kommt dann der Winter, der Winter,
mit ein, zwei Meter Schnee,
freut sich die Jugend, die Jugend,
besonders auf da Höh`
fährt auch kein Auto, kein Flugzeug,
gewöhnen wir uns dran,
weil auch der Raupenschlepper, trotz seiner Technik
net ausfahrn kann!
4. Sandl und Viehberg und Gugu ist allen wohlbekannt,
wenn auch so mancher, so mancher
recht schimpft auf unser Land,
speziell in Kriegszeit, in Kriegszeit,
da war es so der Brauch,
füllt sich so mancher Städter,
bei uns in Sandl den leeren Bauch! |
Entstehung | Das Bereitungsprotokoll (Bereitung, im Sinne von Inspektion) aus dem Jahr 1603 weist für den Freiwald 46 Häusl, 2 aktive Glashütten und den Maierhof des Herrn von Zelking mit 40 Stück Vieh, dabei eine abgekommene Glashütte und Sagmühl, errichtet von der Frau Artstetterin (Herrschaft Lasberg), aus.
Das Bereitungsprotokoll des Jahres 1615 umreißt das Freiwaldgebiet mit den heutigen Katastralgemeinden Sandl, Hacklbrunn, Königsau, Pürstling und die östlichen Teile von Windhaag und Spörbichl. Darin befanden sich 113 Häuser, teils mit bedeutenden Einfängen (eingezäuntes Land) und beträchtlichem Viehbestand, der Maierhof des Herrn von Zelking, das Heilbad in Hacklbrunn, daneben eine Sagmühle und die Glashütte des Michael Pumb. Es ist erstmals die Ortschaft „am Sändl“ erwähnt, mit 3 Häusern. Ein Stubentram mit der Jahreszahl 1508 aus dem „Griklhaus“ (Sandl Nr.38, abgebrochen 1957) weist jedoch auf eine bereits hundert Jahre früher einsetzende Dauerbesiedlung hin. (Klein Erich, Studien zur Ortsgeschichte Sandl, 1961) Im Jahr 1700 zählte man in 13 Ortschaften 178 Häuser, 22 in Sandl.
Mit dem Kauf der Herrschaft Freistadt samt dem Freiwald durch Ferdinand Bonaventura Graf Harrach und den weiteren Erwerb der Herrschaft Brixenthal (umbenannt in Harrachsthal) im Jahre 1769, waren die Reichsgrafen von Harrach, ab dem Jahr 1813, durch Erbfolge, die Grafen beziehungsweise Fürsten Kinsky bestimmend für das Geschehen in der Region.
Im Jahr 1739 wurde von Alois Thomas Raimund Reichsgraf von Harrach die Pfarre Sandl gegründet. Kirche, Pfarrhof und Schule waren bis 1742 fertiggestellt.
Vom Jahre 1717 bis 1754 wurde eine Glashütte am Hengstberg betrieben, welche nach ihrer Verlegung nach Gugu noch bis zum Jahre 1770 arbeitete. Der versuchten Ansiedlung von Industrien („Fabriquen“) in Sandl, nämlich Leinenweberei und Holzwarenproduktion, war kein Erfolg beschieden, spielte aber als Zuerwerb der bäuerlichen Betriebe, neben Handwerk, Flachsanbau und Zwirnproduktion, unter den ansonsten kargen landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen, ein bedeutende Rolle. Die Hinterglasmalerei, aus Buchers kommend und seit zirka 1770 in Sandl nachweisbar, diente einigen Malerfamilien als Erwerbsquelle (Aigner Hermine, Die Hinterglasmalerei in Sandl / Buchers)
Ursprünglich lieferte der Wald nur den lokalen Brennmaterial- und Bauholzbedarf und den bäuerlichen Betrieben Waldstreu und Waldgras. Erst mit Aufnahme der Holztrift auf der Aist, im Jahr 1801, und zunehmender Nachfrage nach hochwertigen Holzsortimenten entwickelte sich eine planmäßige Forstwirtschaft mit der Ansiedlung von Arbeiterfamilien.
Wenn Sie etwas mehr über die Geschichte unserer Gemeinde erfahren möchten, laden wir Sie ein, einen Blick in unser Heimatbuch oder unsere Gemeindechronik zu werfen.
Sie können das Heimatbuch (Kosten: 30,00 €) die Gemeindechronik (Kosten: 7,00 €) oder auch die im Jahr 2019 erschiene Häuserchronik von Kurt Gratzl und Ferdinand Lenz (Kosten: 40,00 €) entweder am Gemeindeamt persönlich, telefonisch (07944 82 55) oder per E-Mail (E-Mail senden) bestellen.
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